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schritt, Leipzig, 1897, III., 5, str. 256 až 267. Spisovatel (známý svou výbornou prací Naturvölker und Kulturvölker, Ein Beitrag zur Socialpsychologie, Leipzig, 1896) rozeznává: 1. Die unsteten Völker. 2. Die eigentlichen Naturwölker.

3. Die nomadischen Halbkulturvölker.

4. Die sesshaften Halbkulturvölker. 5. Die Vollkulturvölker. 6. Die Mischkulturen.

45. A c h e 1 i s T h., Völkerkunde und Psychologie. (Otisk Naturwissenschaftliche Wochenschrift, Red. Dr. H. l'otonie). Berlin, 1897, XV., 6. 20. Spisovatel shrnuje v struèný pøehled výsledky posavadnícli rozprav o pomìru národopisu a psychologie, i pøidává svoje pozoruhodné další úvahy, èteme tu mimo jiné (uvádíme doslovnì, ponìvadž i èasopis i otisk jsou u nás vzácné a nesnadno pøístupné): Seitdem F. A.Lange in seiner verdienstvollen Geschichte des Materialismus auf die Bedeutung ethnographischer Berichte für das inductive Studium der Psychologie hingewiesen hat, ist die ethnographische Literatur, wie zu erwarten war, gerade in dieser Richtung ungemein reichhaltiger geworden, was wohltliuend gegen die Armuth an diesem Material z. B. in den meisten Reisewerken des vorigen Jährhunderts absticht.

Hatte bereits die durch die vergleichende Sprachforschung gestützte Völkerpsychologie über den landläufigen Rahmen individualpsychologischer Betrachtung hinaus gewiesen, so trat diese Notwendigkeit einer weiteren und höheren Perspective mit dem Einsetzen ethnologischer Vergleichungen immer unabweislicher hervor. Schon der Altmeister der Völkerkunde, Bastian, dem bei der sinnverwirrenden Menge des Details nie der klare Blick für die Methodik der Forschung gefehlt hat — was manche seiner heutigen Gegner und Kritteler nicht vergessen sollten — hat, als er vor gut drei Decennien mit seinen ersten Veröffentlichungen vor das Publikum trat, diesen entscheidenden Punkt scharf erkannt und unzweideutig bestimmt. So heisst es in dem encyclopädi-schen Sammelwerk: „Der Mensch in dor Geschichte" u. A. so: „Die Psychologie darf nicht mehr jene beschränkte Disciplin bleiben, die mit unterstützender Herbeiziehung pathologischer Phäno-

mene, der von den Irrenhäusern und durch die Erziehung gelieferten Daten sich auf die Selbstbeobachtung des Individuums beschränkt. Der Mensch als politisches Thier findet nur in der Geschichte seine Erfüllung. Die Menschheit, ein Begriff, der kein Höheres über sich kennt, ist für den Ausgangspunkt zu nehmen, als das einheitliche Ganze, innerhalb welches das einzelne Individuum nur als integrirender Bruchtheil figurirt. Der in die Vorzeit zurückschauende Blick folgte dem gegebenen Faden der Tradition, soweit sie ihm einen deutlichen Weg vorzeichnete, bis zu der Blüthezeit einer Literatur, zur Ausbildung der Schrift, die erst dauernd Ueberlieferungen zu bewahren vermochte, und die lange Reihe der Vorstadien übersehend, die der Menschengeist überwunden haben musste, ehe er diese Höhe erstieg, schloss er, geblendet von ihrer Helle, mit einer Urweisheit ab, von der später nur ein Herabsinken denkbar war. So gab die Geschichte bisher nur den Entwickelungsgang einzelner Kasten statt den der Menschheit, das glänzende Licht, das von den Spitzen der Gesellschaft ausströmte, verdunkelte die Breitengrundlage der grossen Massen, und doch ist es nur in ihnen, dass des Schaffens Kräfte keimen, nur in ihnen kreist des Lebens Saft. Nur in den Wurzeln, die aus dem Mutterboden ihre Nahrung saugen, nur in den zuführenden Gefässen, lebt ewig jung die schaffende Natur, und nur indem Durchschnittsmenschen mögen wir noch im Augenblick des Werdens die Gestaltungsfähigkeit des Geistes treffen, die in Dogmen und Systemen schon zum Absterben verknöchert ist." (Vorr. S. 11.) Gerade auf dem ergiebigen Felde der Mythologie, das neuerdings auch durch die Volkskunde so''eifrig gepflegt wird,, entschleiern sich' immer mehr dem spähenden Blick bei aller Mannigfaltigkeit des Details und eigenartigen Variationen grosse, universelle Formen, Gesetze, welche weit über jeden ethnographischen und eulturhistorischen Zusammenhang hinausgreifen, und bei denen alle Kunst, diese Parallelen aus bloss mechanischer Uebertragung abzuleiten, versagt. Wie Max Müller zu seinem nicht geringen Erstaunen unsere Ammenmärchen und Erzählungen bei den Zulus in Afrika


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