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sie, wenn sie zum Zorne gebracht werden. Sie reissen zerren und schlagen um sich, wie grimmige Thiere, sie achten für nichts, wenn ihnen auch das Blut vom Kopfe oder andern Gliedmassen häufig herab träuflet. Von daher mus man dem Hanaken auch die gerechtig-keit widerfahren lassen, das er als Soldat im Kriege dauerhaft getreu un ermüdet, herzhaft und unerschrocken seye; beuor aus wenn er im Felde zu Pferde erscheinen darf; doch was dieselbe noch immer sehr entschuldiget, ist theils das faule Wasser, welches Sie das ganze Jahr hindurch gemessen, theils die allzubrennende Sonne in den Sommer Tagen die sie ohne den mindesten Schatten von einigen Bäumen zu geniessen (massen ihre felder überhaupt aller derselbigen beraubet sind) von frühe morgen bis in den Abend hinein ertragen mus und jeden Menschen träge und matt macht theils endlich ihr leichtes staubiges und mit geringer Mühe zu bearbeitendes Feld. Ge-wis ist, das dieser weit ausgedehnte Haufen Volks die beste ergiebigste Felder im Olmützer Kreise besitzet, die den bearbeitern alle Gattungen des Getreides, welche immer zum Unterhalte für sie Selbsten, als alle Gebirgs Einwohner erfordert werden, alle Jahre ohne sonderbare Anstrengung ihrer Leibeskräften in der Menge darbiethen; da sie nun von der Lage ihrer felder mit so geringer Mühe alles erhoffen können, so haben sie freylich wohl nicht notwendig so strenge mit sieh zu Verfahren als es die Gebirgs einwohner thuen müssen bey ihren mit Stein und Sand angefüllten Ackern. Imgegentheile ist das Weibsvolk dieser Nation ganz anders geartet; Sie sind die Weiber und Jungfrauen, desto hurtiger, mühsamer und fleissiger. Im Winter beschäfftigen sie sich mit Spinnen und Zurichtung des Hauses und vom Anfang des frühjahres sind sie bis in den spätesten Herbst Tag für Tag auf den Feldern. Sie sind in Erzieglung des geflüges, besonders Gänse und Erhaltung des Hornviehs, wie auch der Schweine sehr emsig. Wir wollen sie aus alten gebrauche, der für die Abkunft eines fremden Volks sprechen will, sehr kurz bekleidet sind, folglich für die rauhe Witterung wenig bedecket, so sind sie doch sehr gesund.

stark und fast von bessern Wüchse als die Männer. Sie bezeigen auch Lust zu Wissenschaften.

Die gränze des Hanakischen Volks. (Sieh Schlözer S. 220 gleich im Anfang Nr. 41 von den Hanaken in Mähren), 5. dto. Oltnütz den 19. Dezember 1778. — Der Flus Hana entspringt im Brttnner Kreise, in dem Gebirge rechts bey dem Orte Krasynsko, ungefähr 2 mähr. Meilen von Wischau, einer fürstl. erzbischof. Stadt entlegen. Zu Dieditz, einem Marktflecken, rinnet ein anderes Bächlein hinein und fängt bey Wischau Selbsten an etwas stärker zu werden. Bei Evanovitz (einem Marktflecken den man immer für den eigentlichen Sitz der Hanaken anmerket), wo er feste anfliest, empfängt derselbe seinen wahren Namen Hana, und zugleich noch 2 andere kleine Bäche. Um Tischin und Nezamyslitz, verschlingt er den Schwabenitzer Bach hernach bey Ko-jetein den Otaslawitzer, welcher durch Predlitz hinab rinnet, und das Pros-nitzer und Olschaner Gewässer. Solchergestalt angeschwollen fliest derselbe noch eine kurze Strecke und dann er-giest sich endlich um Kropin in die March oder Morava, aus dieser beschrei-bung ist zu entnehmen, das besagter Flus in allen 6 mahrische Meilen fliesse und somit aufhöre. Wegen dem vielen leimigten Erdreich, welches er besonders im frühjahre, im Herbste, und bey entstandenen Platzregen an sich ziehet, fliest er sehr unschmackhaft warm, und faul vertrocknet in Vielen Orten bey heisser Sommerszeit also, das in diesem ausser dem vielen Krepsen, sonst sehr wenige und etwas bedeutende Fische anzutreffen. Dahingegen ist die ganze Gegend an bey den Ufern dieses Flusses ohnstreitig die herrlichste im Olmützer Kreise. Die Feldfrüchte ge-rathen allhier alle Jahre in Menge, bevoraus der Weitzen. Seine Ergiessung kömmt in etwas dem Nilus nahe masse nur jene Strichfelder, die er überschwemmet, ungemein fett macht. Man siehet eine imgemeine Anzahl der Gänse, die an diesen Ufern ausgebrüttet werden, vieles Schwartzvieh und noch mehrern Pferde, bevoraus auf den Hutweiden bey Kojetein, doch sind sie grösten Theils klein vom Schlange, wenig an-sehlich vieleicht wegen dem faulen Was-


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